Der „Mini-Bypass“ Omega-Loop /1-Anastomosen-BypassDer „Mini-Bypass“ war vom Grunde her die erste Form eines Magenbypasses.Bereits 1966 wurde diese Operationsmethode angewandt.Hierbei wurde der Magen sehr weit oben (speiseröhrennah) horizontaldurchtrennt und eine Dünndarmschlinge mit der oberen Magentascheverbunden (anastomosiert). Durch die Nähe dieser Nahtverbindungzur Speiseröhre kam es zu lästigem und medikamentös kaum zu beeinflussendemRückfluss von gallehaltiger Dünndarmflüssigkeit nach oben in dieSpeiseröhre, weshalb dieses Verfahren rasch in Misskredit geriet und schon1967 vom sogenannten Roux-Y-Magenbypass (siehe gesondertes Kapitel)abgelöst wurde, welcher durch eine zweite Nahtverbindung weiter untenam Dünndarm diesen Rückfluss nach oben vermied.Erst 1997 stellte dann R. Rutledge (USA) eine wesentliche Modifikationdes 1-Anastomosen-Bypasses vor, wobei der Magen nicht oben horizontal,sondern unter Ausbildung einer sehr langen (ca. 16 - 18 cm) und schmalenMagentasche für die Nahrung im Wesentlichen in Längsrichtung durchtrennt(und natürlich nach beiden Richtungen durch Naht verschlossen) wird(siehe Bild Seite 31).Dadurch kommt es nach internationaler Studienlage aus den letzten16 Jahren nur noch in weniger als 1% der Fälle zu Problemen mit galligemReflux nach oben (was durch eine kleine Operation in Richtung einerY-Konstruktion nach erfolgter Gewichtsabnahme aber auch einfachbehandelbar wäre).Aufgrund der damals noch meistens offen durchgeführten Adipositasoperationenkonnte dieser Eingriff mit einem kleineren Bauchschnitt als z.B. derY-Bypass durchgeführt werden, woraus der etwas unglückliche Name„Mini-Bypass“ resultiert.34
Mehr „Mini-Bypass“ Omega-Loop /1-Anastomosen-BypassIn Wirklichkeit handelt es sich im Vergleich zu dem Roux-Y-Magenbypasseher um einen „Maxi-Bypass“, da eine deutlich längere Dünndarmstrecke(in der Regel mindestens 200 cm) aus der Nahrungspassage ausgeschaltetwird und es daher neben dem restriktiven Effekt (kleines Magenreservoir)und den hormonellen bzw. metabolischen Wirkungen zusätzlich auch zueinem mittelmäßig ausgeprägten malresorptiven Effekt kommt, welcherden durch Studien erwiesenen etwas stärkeren und vor allem stabilerenGewichtsverlust (ca. 70 -75 % des Übergewichtes) auch noch nach 10 Jahrenerklärt. Dieser Vorteil wird mit einer leichten Erhöhung der Stuhlfrequenz(häufig 2 bis 3 mal täglich) und einem geringfügig höheren Risiko für einenMangelzustand an Eiweiß, Eisen und Calcium erkauft. Die Mikronährstoffsupplementationmit Multivitaminen, Calcium, ggf. Eisen und natürlichVitamin B12 sowie eine eiweißreiche Ernährung sind nach dieser Operationalso besonders wichtig.35
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