Im Puls.THINK TANK HERZ-KREISLAUFIndividuelle Gesundheitshilfen -gesünder versorgen5 Implementierung von Sport auf Rezept„Sport- und Bewegungsrezepte“ heben die Bedeutung von Bewegung und Sport hervor undschaffen Verbindlichkeit für Patientinnen und PatientenEmpfehlung: Die Einführung von „Sport auf Rezept“-Programmen kann dazu beitragen, den Zugangzu Bewegungs- und Sportangeboten für Menschen zu verbessern. Politische Maßnahmen sollten dieZusammenarbeit zwischen Gesundheitsdienstleistern, Versicherern und Sporteinrichtungen fördern,um die Umsetzung dieser Programme zu erleichtern und sicherzustellen, dass sie für eine breite Bevölkerungsschichtzugänglich sind.Durch die Verschreibung von Bewegung und Sport wird die Bedeutung eines aktiven Lebensstilshervorgehoben und gleichzeitig die Motivation zur regelmäßigen Bewegung gestärkt. Patientinnenund Patienten erhalten klare Anweisungen und Hilfestellungen, um ihre Bewegungsziele besser zuerreichen.Das bereits existierende „Rezept für Bewegung“, entwickelt vom Deutschen Olympischen Sportbund,der Bundesärztekammer und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention,ermöglicht es Ärztinnen und Ärzten gezielte und qualifizierte Bewegungsangebote zu empfehlen. Dieschriftliche Empfehlung schafft Verbindlichkeit auf beiden Seiten. Um die Umsetzung zu fördern,sollten jedoch auch Anreize für die Anbieter entsprechender Sportangebote geschaffen werden, umderen Mehraufwand zu honorieren. Daher könnte der Ausbau von Funktionstraining, Rehabilitationssportund Beratungsangeboten dabei helfen, Bewegung stärker in die Gesundheitsversorgungzu integrieren und langfristig das Wohlbefinden der Menschen zu fördern. Dazu gilt es, stufenweiseBewegungskonzepte durch Schulungen mittels Multiplikatoren anzupassen und durch Forschungweiterzuentwickeln.Hausärztinnen und Hausärzte, Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, Apotheken undArztpraxen als wichtigste Informationsquelle für Patientinnen und Patienten spielen hierbei einezentrale Rolle (Hurrelmann et al, 2020). Sie sind wichtige Partner für Kooperationen in der Regionund tragen maßgeblich dazu bei, die Umsetzung gesundheitsförderlicher Maßnahmen voranzutreiben(DNGfK, o. J.). Um Menschen mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch besserzu unterstützen, sollte sowohl das medizinische Fachpersonal als auch weitere Gesundheitsberufestärker eingebunden werden.14
Derzeit fehlt es dem Konzept noch an Sichtbarkeit und Reichweite. Politische Maßnahmen solltendarauf abzielen Kooperationen mit weiteren Akteuren zu ermöglichen, Daten und Informationeneinfacher zugänglich und nutzbar zu machen sowie Möglichkeiten schaffen, diese in ärztlicheSoftwares zu integrieren. Ein weiteres wichtiges Element ist die kindgerechte Gestaltung der Empfehlungen,beispielsweise durch Anbindung an die U-Untersuchungen. Auf diese Weise können größereBevölkerungsschichten erreicht werden.Krankenkasse XY98754321028.11.202415
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